"Klimasynode von unten" im Rheinischen Braunkohlerevier verabschiedet Erklärung an Amazonassynode in Rom   

Gemeinsam haben ca. 100 Engagierte aus lokalen kirchlichen Gruppen, Gemeinden, aus der Klimabewegung und diversen Umweltgruppen auf der "Klimasynode von unten" im Rheinischen Braunkohlerevier vom 18.-20. Oktober in Düren diskutiert und beraten sowie die Orte der Zerstörung durch den Braunkohleabbau besucht. Eröffnet wurde die Klimasynode mit einem Grußwort des Aachener Bischof Dieser, der darin die Wichtigkeit eines konsequenten Einsatzes der Kirche für den Klimaschutz betonte. Bewegende Zeugnisse von Menschen, die im Rheinischen Braunkohlerevier leben, standen im Mittelpunkt einer Prozession durch das Umsiedlungsdorf Manheim und den Hambacher Forst am Samstag (19.10.), der auf starkes mediales Interesse stieß.

Zum Abschluss der "Klimasynode von unten" wurde eine gemeinsame Erklärung der TeilnehmerInnen verabschiedet, die sich an die Amazonassynode wendet, die noch bis zum 27. Oktober in Rom tagt:

"Die ökologische Frage ist eng verknüpft mit der sozialen Frage, ja darüber hinaus mit der Frage, wie wir in unserem „gemeinsamen Haus“ (LS) leben und wirtschaften wollen. Dies gilt für Amazonien, für das Rheinische Braunkohlerevier und die Welt als Ganzes," heißt es in der Erklärung. "Menschen, Natur und Kultur dürfen nicht länger der Effizienz-, Verwertungs- und Wachstumslogik geopfert werden. Dieser Logik ist allerdings mit individueller Umkehr allein nicht beizukommen, wir brauchen vielmehr eine gesellschaftliche Umkehr."

Dr. Julia Lis vom Institut für Theologie und Politik, das gemeinsam mit dem Katholikenrat Düren, dem Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen und der Inititative Buirer für Buir die "Klimasynode von unten" durchgeführt hat, zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis: "Unsere Klimasynode war für viele Menschen eine bestärkende Erfahrung, sich weiter für umfassende gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Veränderungen einzusetzen, die allein den Klimawandel stoppen können. Sie war ein Begegnungsort von ChristInnen, Engagierten aus Sozialen Bewegungen und Menschen, die sich die Frage stellen, wie sie gemeinsam mit anderen konkret an solchen Veränderungen arbeiten können, lokal und global."

Die TeilnehmerInnen der "Klimasynode von unten" brachten ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass ihre Botschaft auf der Amazonassynode in Rom aber darüber hinaus auch in der Kirche in Deutschland gehört und aufgegriffen wird.


Text der gemeinsamen Erklärung der "Klimasynode von unten"
  

Pressemitteilung des Instituts für Theologie und Politik, des Katholikenrats Düren, des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Aachen und der Inititative Buirer für Buir vom 20.10.2019