Projekt "Erinnerungskultur"

"Nur auf dem Feld der Erinnerung kann man expandieren, ohne Land zu verlieren."
Dieser Satz aus Botho Strauß' Buch *Herkunft* unterstreicht die Bedeutung der Erinnerung als Raum des inneren Wachstums und der Selbstentfaltung. Strauß betont, dass durch die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit und den Erinnerungen ein innerer Reichtum entsteht, der nicht mit materiellem Besitz vergleichbar ist. Er lädt dazu ein, die Erinnerung als wertvollen Schatz zu betrachten, der gehoben und neu bewertet werden sollte.

Die letzten Jahre waren im Umfeld des Tagebaus Hambach sehr ereignisreich und nicht frei von Konflikten, die sich auch in in Buir und dem gesamten Rheinischen Revier bemerkbar gemacht haben. Die Auseinandersetzungen um den Wald stehen stellvertretend für die allgemein gesellschaftliche Debatte um Klima-, Umwelt- und Naturschutz. Es erscheint uns wichtig, diese vielfältigen und komplexen Prozesse zu reflektieren und zu dokumentieren, also eine Erinnerungskultur zu ent­wickeln, die die Beiträge der verschiedenen Konfliktparteien würdigt. Auf diese Weise können die Auseinandersetzungs- und Klärungsprozesse für die Aufarbeitung der sozialen Konflikte im Dorf und in der Region, aber auch für weitere gesellschaftliche Diskussionen und die demokrati­sche Entwicklung fruchtbar gemacht werden.