Die Idee
Seit Mitte der 70er Jahre ist das Gebiet der Stadt Kerpen durch Tagebauaktivitäten zum Abbau von Braunkohle in großem Umfang beeinflusst und beeinträchtigt. Im Rahmen dieser energiewirtschaftlich notwendigen bergbaulichen Aktivitäten fanden umfangreiche Eingriffe in Natur und Umwelt statt, die von Anfang an, wenn auch politisch gewollt, so doch auch von Teilen der Bevölkerung kritisch begleitet wurden.
Mit der fortschreitenden Rodung der seit 1200 Jahren geschützten Bürgewälder entwickelten sich im Lauf der Jahre zunehmend differenzierte Formen des Widerstands, mit Auswirkungen auf den sozialen Frieden in der Region. Der „Hambacher Forst“ wurde zum Kristallisationspunkt eines weitreichenden und grundsätzlichen gesellschaftlichen Konflikts um die vielen ungelösten Fragen zur Zukunft der Energiewirtschaft und auch zur Lösungssuche mit demokratischen Mitteln.
Heute, unter dem Eindruck eines verbindlichen Pfades zur Beendigung der Braunkohleförderung mit Datum 2030, ergibt sich die Chance und Gelegenheit, diese komplexen Prozesse gründlich zu reflektieren, zu dokumentieren, und der regionalen Bildungs- und Kulturlandschaft zugänglich zu machen, zum einen durch die Entwicklung einer Erinnerungskultur zu den Beiträgen der unterschiedlichen Akteure zur Befriedung er Konflikte, wie auch zur demokratiegeschichtlichen Relevanz dieser Auseinandersetzungs- und Klärungsprozesse.