RWE Power und Kolpingstadt Kerpen brüskieren Buirer Initiative

Nachbarschaftstreffen am Vorabend von Autobahneröffnung

 

Die Initiative Buirer für Buir (BfB) empfindet die Einladung zum diesjährigen Nachbarschaftstreffen als Affront und wird der Einladung erstmalig nicht nachkommen. Andreas Büttgen, Vorsitzender des Vereins, nahm in einem ausführlichen, offenen Brief an RWE und die Stadt Kerpen dazu u.a. wie folgt Stellung: "Wir halten den gewählten Termin für wenig feinfühlig – im Gegenteil: Es ist ein Affront, ein so genanntes Nachbarschaftstreffen mit den üblichen wohlmeinenden Festreden der Stadt und des Unternehmens, bei Grillwürstchen und Häppchen, Freibier und Musik, am Vorabend der Eröffnung der A4 (16.08.2014) zu veranstalten."

Die Buirer Initiative steht den durch RWE verursachten Verkehrsneubauten A4n und Hambachbahn sowie dem heran nahenden Tagebau sehr kritisch gegenüber und hat in den vergangenen Jahren vieles unternommen um diese Entwicklungen zu verhindern, und die auf Buir zukommenden Belastungen zu verringern.

Trotz der Kritik am Energieunternehmen war der Vorstand des Vereins in den vergangenen Jahren den Einladungen zu Nachbarschaftstreffen an der Grillhütte "Manheimer Bürge" nachgekommen, um im Dialog den eigenen Standpunkt zu vertreten. "Obwohl wir intern kontrovers diskutieren, ob es Sinn macht an solchen 'Lobbyistengrillen' teilzunehmen, haben wir uns aus Respekt für jeweils unterschiedliche Meinungen und Positionen und auch aufgrund der Chance durch direkte Ansprache von Problemen diese schnell lösen zu können, bislang immer für eine Teilnahme entschlossen", erklärt Büttgen. Zumal RWE ja öffentlich immer wieder betone, wie gut und regelmäßig der Dialog zwischen dem Konzern und den örtlichen Bürgerinitiativen sei. Dass dies nicht der Fall sei, wird durch dieses Verhalten vom Konzern RWE erneut deutlich.

Weiter heißt es daher im Anschreiben an die Stadt Kerpen und RWE: "Dass RWE wenig Sensibilität für Betroffene aufbringt ist bekannt und nicht verwunderlich. Dass aber die Stadt Kerpen weder in ausreichendem Maße ihre Schutzfunktion gegenüber ihren Bürgern wahrgenommen hat, noch Interesse an deren Sorgen, Nöten und Befindlichkeiten zeigt, ist für uns zutiefst befremdlich. Es drängt sich zunehmend der Eindruck auf, dass ein kameradschaftlicher Umgang zwischen Stadt und RWE wichtiger ist als der fürsorgliche und interessierte Umgang mit den eigenen Bürgern. Dies wollen wir weder durch unsere Anwesenheit beim Nachbarschaftstreffen, noch durch schweigende Hinnahme unterstützen. Wir meinen: So geht man nicht mit Nachbarn um – das können sich Nachbarn auch nicht gefallen lassen.“

Pressemitteilung der Initiative Buirer für Buir vom 26.08.2014

zum Text der Einladung von RWE und Stadt Kerpen
zum Text des offenen Briefs der Initiative Buirer für Buir