Ja zum Klimacamp, auch 2014
Die Initiative Buirer für Buir tritt entschieden den Stimmen entgegen, die nach dem Ende des Klimacamps 2013 in der Zukunft weitere Klimacamps verbieten lassen möchten.
Zur Begründung werden von Klimacampgegnern Ereignisse während des Camps, u.a. die kurzfristige Besetzung einiger leer stehender Häuser sowie Zerstörungen von Fensterscheiben der lokalen Sparkassenfiliale, angeführt.
"Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen," sagt Andreas Büttgen, erster Vorsitzender des Vereins, "wir distanzieren uns ausdrücklich von jeglicher Form der Gewaltanwendung gegenüber Menschen oder deren Eigentum sowie gegen die Zerstörung von Natur und Heimat. Gleichzeitig lehnen wir jedoch auch Vorverurteilungen ab. Die Frage sei erlaubt: Wem nützen diese Vorfälle? Sie haben dem berechtigten Anliegen der Klimacamper und dem der lokalen Initiativen gegen die Umweltzerstörung durch RWE eher geschadet." Entsprechend haben sich auch schon die Organisatorinnen und Organisatoren des Camps geäußert. Nach wie vor ist ungeklärt, wer diese Aktionen durchgeführt und zu verantworten hat.
RWE fährt unsägliche Kriminalisierungskampagne
Für den Energiekonzern RWE passen sie dagegen ins Bild. Das Unternehmen fährt seit mehr als einem Jahr eine unsägliche Kriminalisierungskampagne, die ihren bisher traurigen Höhepunkt in der Sonderausgabe des Nachbarschaftsmagazins "hier:" fand. Im Editorial dieses Heftes, das mit "Dialog braucht Respekt" betitelt ist, fordert der Vorstandsvorsitzende der RWE Power AG Hartung einen konstruktiven Dialog. Gleichzeitig werden auf den folgenden Seiten immer wieder unbekannten Personen Straftaten vorgeworfen. Der Zusammenhang sowie der Zeitpunkt der Veröffentlichung suggerieren dem Leser unweigerlich, dass damit die Klimacamper gemeint sind.
"Sieht so die Dialogbereitschaft von Herrn Hartung aus?" fragt Büttgen. "Ist es ein Zeichen von Respekt, wenn man den Klimaschützern im Vorfeld des Camps den Zugang zu Trinkwasser verweigert? Oder wenn die Polizei- und Ordnungsbehörden im vorauseilenden Gehorsam gegenüber dem Konzern das Aufstellen von Zelten zu Übernachtungszwecken und die Einrichtung von Kochgelegenheiten verbietet, was in den beiden Jahren zuvor kein Problem war?" Muss man sich angesichts solcher Schikanen wirklich wundern, wenn einige Aktivisten zur Selbsthilfe greifen und ein leer stehendes Haus, das RWE gehört, besetzen? Ohne diese von den Behörden provozierte Eskalation hätte es möglicherweise auch die weiteren Hausbesetzungen gar nicht gegeben.
Das Verhalten der Behörden und die Meinungsäußerungen verschiedener Funktionsträger in dem RWE-Magazin zeigen, wie das Unternehmen seine wirtschaftliche und strukturelle Macht nutzt, um Entscheidungen in Politik und Verwaltung und die öffentliche Meinung im eigenen Interesse zu beeinflussen. Daher ist es notwendig, den Menschen in der Region, die dem Tagebau und der Braunkohleverstromung kritisch gegenüber stehen, eine Stimme zu verleihen. Dazu braucht das Rheinische Braunkohlenrevier in Zukunft weitere Klimacamps, auch in 2014 und besonders in Manheim. Denn hier wird die ganze Dramatik des Verlusts von Haus und Hof, der Heimat, der mit dem Tagebau Hambach einhergehenden Naturzerstörung, die Sorgen und Nöte der betroffenen Menschen in unserer Region, deutlich.
Pressemitteilung der Initiative Buirer für Buir vom 18.09.2013
Am Klimacamp geht kein Weg vorbei!