Infoveranstaltung: 'Kohlekraftwerke: Gesundheitsschäden - Wirtschaftliche Folgen'
Am Donnerstag, 13. Juni 2013 um 19:30 Uhr lädt die Initiative Buirer für Buir zu einer Informationsveranstaltung „Kohlekraftwerke – Gesundheitsschäden und deren wirtschaftliche Folgen“ ein. Veranstaltungsort ist die Aula der Grundschule im Park, Broichstraße 10, 50170 Kerpen-Buir.
Julia Huscher von der renommierten europäischen Gesundheits-Organisation HEAL stellt die Ende April veröffentlichte Studie “ Was Kohlestrom wirklich kostet. Gesundheitsfolgen und externe Kosten durch Schadstoffemissionen“ vor. Die Studie bewertet Kohlekraftwerke hinsichtlich ihrer Gesundheitsgefährdung für die Menschen und trifft Ableitungen zum volkswirtschaftlichen Schaden. Neben einem Vertreter der regionalen
Bürgerinitiativen wird auch ein Vertreter von Greenpeace Köln erwartet. Die Greenpeace Studie "Tod aus dem Schlot" - eine Betrachtung der deutschen Kohlekraftwerke und deren Risiken, hatte bereits Anfang April die Öffentlichkeit für die von den Kohlekraftwerken ausgehenden Gesundheitsgefahren sensibilisiert.
HEAL (Health & Environment Alliance) ist ein Zusammenschluss von Nichtregierungsorganisationen aus dem Bereich Umwelt- und Gesundheitsschutz. Der Bericht ist nach Angaben der Organisation der erste Versuch, die Gesundheitsfolgen der Kohleverstromung in Zahlen zu fassen. Die Forscher, darunter auch Mediziner, die auf Atemwegserkrankungen spezialisiert sind, stützten sich dabei auf öffentlich zugängliche EUDatenbanken über Kraftwerksemissionen und frühere Analysen zur Wirkung von Schadstoffen wie Schwefeldioxid, Stickoxide, Feinstaub und giftigen Metallen.
Braunkohle schädigt die Gesundheit!
Die jährlichen volkswirtschaftlichen Kosten durch Gesundheitsschädigungen schätzt HEAL auf bis zu 6,4 Mrd. Euro. Ein großer Teil davon geht auf das Konto der besonders gesundheitsschädlichen Braunkohlekraftwerke. Die von Kohlekraftwerken ausgestoßenen Schadstoffe wie Schwefeldioxid und Stickoxide sowie Feinstaub schädigen – trotz Einhaltung der Grenzwerte – auch die Gesundheit der Menschen: die Atemwege, das Herz-Kreislauf-System und das Nervensystem. Selbst die WHO (Weltgesundheitsorganisation) geht bereits seit einigen Jahren davon aus, dass kein Grenz- oder Schwellenwert existiert, unterhalb dessen ein gesundheitlicher Schaden auszuschließen ist.
„Wir freuen uns, dass es gelungen ist, dieses Thema erstmalig in unserer Region, in der die größten Verursacher der Luftverschmutzung aktiv sind, öffentlich zu präsentieren und zu diskutieren, “ so Andreas Büttgen von der Initiative Buirer für Buir. „In den Studien werden die Kohlekraftwerke Niederaußem und Neurath hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf vorzeitige Todesfälle und dem wirtschaftlichen Gesamtschaden ganz vorne geführt. Tagebaue, die dieses Bild gravierend verstärken würden, sind noch gar nicht berücksichtigt“.