Kreativer Protest

Der Widerstand gegen die Braunkohleverstromung wird immer breiter und bunter. Eine Woche nach der Massenaktion "Ende Gelände" Mitte August stoppte das Protestorchester "Lebenslaute" mit einer musikalischen Aktion einen RWE-Bagger im Tagebau Hambach.

Das Aktionswochenende begann mit einem Konzert von "Lebenslaute", einem Ensemble von ca. 70 Instrumentalistinnen und Instrumentalisten, Sängerinnen und Sängern aus ganz Deutschland und Österreich, am 21.08.2015 in der Aula der Buirer Grundschule im Park.  Mit einer Mischung aus konzertanter Musik und Chorgesang begeisterten sie das Publikum. Das Repertoire umfasste u.a. Werke von Beethoven, Telemann, Weill und Medek. Besonders beeindruckend war eine auf die konkrete Situation am Tagebaurand umgetextete Version des Volksliedes "In einem kühlen Grunde".

In einer mehrteiligen Rede, die immer wieder von Musikstücken unterbrochen wurde, erläuterten die Mitglieder von "Lebenslaute" die ihre Gründe und Motivation für die Protestaktion und erklärten ihre Solidarität mit den Aktivisten von "Ende Gelände" und den Mitgliedern der lokalen Initiativen.

Am darauf folgenden Sonntag gab "Lebenslaute" ein weiteres Konzert im Rahmen einer von der Initiative Buirer für Buir angemeldeten Demonstration in Manheim. Nach einer Kundgebung auf dem Manheimer Marktplatz zogen die Teilnehmenden der Demonstration, begleitet von einem für friedlichen Bürgerprotest völlig überdimensionierten Polizeiaufgebot - manche empfanden dies als Wanderkessel -, Richtung Tagebaurand. Nach weiteren musikalischen Einlagen von "Lebenslaute" und gemeinsamem Essen beendete der Versammlungsleiter die Veranstaltung nach ca. 4 Stunden.

Nach dem Ende der Demonstration gelang es den Musikerinnen und Musikern, in den Tagebau hinabzusteigen und einen Braunkohlebagger für mehrere Stunden zum Stillstand zu bringen.

Weitere Fotos zur Aktion sowie Links auf Presseberichte und Videos finden sich auf der Internetseite der "Lebenslaute".