Bürgerantrag an Stadt Kerpen
Initiative fordert größtmöglichen Schutz und Transparenz für Bürger*innen bei Deponie-Sanierung durch RWE

Der BUND Kerpen hat via Rundbrief über seine Einsichtnahme in den Sonderbetriebsplan H2016/10 Sanierung und Beräumung des ehemaligen Zwischenlagers Edelhoff und der Ablagerung „Manheimer Bürge“ berichtet. Auch RWE hat via Pressemitteilung die Medien über die anstehende Sanierung informiert. Unabhängig davon, dass wir die Notwendigkeit bestreiten, den Tagebau über die Trasse der alten A4 hinaus fortzuführen, fordern wir die Stadt Kerpen über einen Bürgerantrag auf, sich in den notwendigen Sanierungsprozess aktiv und gestaltend mit einzubringen und dafür Sorge zu tragen, dass die Kerpener aber auch auswärtige Bürger*innen, wie z.B. Radfahrer, umfassend über den gesamten Räumungszeitraum durch z.B. Hinweistafeln gewarnt und bestmöglich geschützt sowie über die Risiken der zu sanierenden Stoffe und über die Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung informiert werden.

„Ärzte, die seit vielen Jahren in Buir und Merzenich Patienten behandeln und wissen, wie gefährlich die Inhalte dieser Deponie sind, haben uns auf die aus ihrer Sicht immensen Gefahren angesprochen“ so Andreas Büttgen von der Initiative. „Die Akteneinsicht durch den BUND Kerpen und die daraus resultierenden Fragestellungen bestätigen sowohl das Risikopotenzial als auch großen Handlungsbedarf zum Schutz der Bürger“.

Deponie
Foto: Hubert Perschke


Hintergrund: Die Stadt Kerpen hat die Altlast in Folge der Insolvenz der Firma Edelhoff geerbt und notdürftig saniert, da man davon ausging, dass im Zuge des Tagebaufortschritts diese Deponie verschwinden würde. Bereits vor Jahren hat der Kölner Stadt Anzeiger über die vermutete Gefährdung berichtet und es wurde regelmäßig seitens der Behörden versichert, man tue alles zum Schutze der Bevölkerung. Wir sehen daher die Stadt Kerpen als ehemalige Besitzerin sowie in ihrer Rolle als kommunale Schutzverantwortliche in der Pflicht, im Interesse ihrer Bürger*innen sich aktiv einzubringen, insbesondere, da deutlich aufwändigere Schutzmaßnahmen aus vorherigen Sanierungsplänen vermutlich aus Kostengründen aufgegeben wurden. „Nun wundert es uns doch sehr, dass eine in solchen Fällen übliche Reifenwaschanlage, die auch geplant war, unter den Tisch fällt, weil angeblich kein Wasser vor Ort sei“ so Andreas Büttgen weiter. „Ein Konzern, der unsere Region mit Pumpanlagen und kilometerlangen Rohrsystem überzieht, sollte es doch wohl schaffen, vor Ort ausreichend Wasser zur Verfügung zu stellen, damit die Menschen in Buir und Manheim sowie entlang der uns unbekannten Transportwege geschützt sind.“

Dass darüber hinaus RWE die zu sanierende Fläche mit einem blickdichten Zaun schützen will, trägt nicht gerade zu einem guten Gefühl hinsichtlich der gebotenen Transparenz bei.


Pressemitteilung der Initiative Buirer für Buir vom 23.04.2018