Rodungsstopp im Hambacher Wald: Erholung für Wald, Tiere und betroffene Menschen und Anwohnerinnen
Dirk Jansen, BUND NRW, berichtet zu Hintergründen und Ausblick

Es war wie ein Aufatmen einer ganzen Region, als auf Antrag des BUND zunächst das Oberverwaltungsgericht in Münster einen Rodungsstopp verfügte und kurze Zeit später die Bezirksregierung in Arnsberg als zuständige Genehmigungsbehörde für den Hauptbetriebsplan des RWE-Tagebau Hambach keine neue Rodungsgenehmigung erteilte. Vielen sind die vielschichtigen Hintergründe unbekannt – und erst recht, wie die juristischen Entscheidungen sich im weiteren Verlauf des Genehmigungsverfahrens auswirken können.

Vortrag von Dirk Jansen, BUND, am 27. Januar 2018:

„Hambacher Wald - Aktuelle Situation & Hintergründe zum Rodungsstopp“
27.01.2018 - 17:00 bis 18:30 Uhr
Evangelisches Gemeindehaus, Bahnstr. 42, 50170 Kerpen-Buir

Der Rodungsstopp ist historisch einmalig und bedeutet eine Zäsur in der Geschichte der Tagebau-Genehmigungsverfahren. Bisher hat RWE weitestgehend problemlos sein zerstörerisches Werk durchsetzen und umsetzen können. Nun erstmals nicht ...

Dirk Jansen, Geschäftsführer BUND NRW, erläutert die vielschichtige Rechtslage, die bei der Beurteilung der BUND-Klage gegen den aktuellen Hauptbetriebsplan zugrunde liegt. Im Anschluss ist die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Zum Hintergrund: Die Klage hatte in den letzten Wochen des Jahres 2017 zunächst zu einem späteren Beginn der Rodungen geführt, da die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln abgewartet wurde. Nach einem Urteil zu Gunsten RWE hatte der BUND sofort einen Antrag auf Erlass einer Zwischenverfügung für einen Rodungsstopp gestellt. In den zwei Tagen bis zum durch das Gericht verfügten Rodungsstopp hat RWE weitere irreparable Schäden in großem Umfang dem Wald zugefügt.

Mit Auslaufen des derzeitigen Hauptbetriebsplanes am 31. Dezember hat die Bezirksregierung Arnsberg diesen zwar verlängert, eine neue Rodungsgenehmigung wurde aber nicht erteilt. Damit war die Rodungssaison 2017/2018 beendet.


Foto: Dirk Jansen

 

In der Region regt sich breiter Widerstand gegen die Fortführung des Tagebaus und die Vernichtung des Hambacher Waldes. Michael Zobel, Waldpädagoge und Naturführer, hat in den vergangenen drei Jahren über 10.000 Menschen durch den Wald geführt, insgesamt nahmen 5.200 Menschen an den Rote Linien Demonstrationen teil und die Petition von Antje Grothus zählt bereits über 65.000 Unterschriften.

 

Pressemitteilung der Initiative Buirer für Buir vom 21.01.2018