RWE setzt auf Vernichtung statt Schlichtung
Energiekonzern überschreitet die Rote Linie A4 alt und rodet im Hambacher Wald

Allen Bemühungen der Initiative Friedensplan und weiteren engagierten kohlekritischen Gruppen und Einzelpersonen zum Trotz, hat der Energiekonzern RWE AG damit begonnen ein großes Waldstück südöstlich der alten A 4 zu vernichten.

„Für mich gefährdet RWE mit diesen Rodungen wissentlich und bewusst die derzeit laufenden Friedensgespräche zwischen Vertretern des Bündnisses Initiative Friedensplan und Konzernvertretern und setzt auf Vernichtung statt auf Schlichtung,“ so Antje Grothus, Mitunterzeichnern des Friedensplans und aktiv in der Initiative Buirer für Buir.

„Den Aussagen von RWE-Pressesprecher Guido Steffen kann in Zukunft wohl niemand mehr Glauben schenken, ergänzt Andreas Büttgen. Für mich hat RWE heute den letzten Rest seiner Glaubwürdigkeit verloren“. Steffen hatte erst am 24.10.2016 gegenüber den Aachener Nachrichten in Zusammenhang mit der Protestaktion Rote Linie A 4_alt erklärt, „dass im Moment nicht feststehe, wann und wo die alte A 4 überschritten wird. Wahrscheinlich sei, dass es „in den nächsten ein bis zwei Jahren“ so weit sein werde.“

„Die Friedensgespräche dürfen nicht dazu missbraucht werden, dass RWE ungestört die vor 40 Jahren gefassten Pläne rücksichtslos umsetzt, ohne neue Erkenntnisse und einen breiten Konsens in der Bevölkerung zum Kohleausstieg zu berücksichtigen. Diese neue Stufe der Gewalteskalation, und als solches empfinde ich die Überschreitung der Roten Linie durch den Energiekonzern RWE, ist eine Absage an jegliche Art von Friedensgesprächen und ein Ausdruck mangelnder Wertschätzung gegenüber unseren Bemühungen,“ so Irene Mörsch, 2. Vorsitzende des Vorstandes des Regionalen Katholikenrates Düren.

Das Bündnis fordert alle, die die Empörung über das Verhalten des Energiekonzerns teilen, auf, noch bestehende Strom-und Gaslieferverträge mit RWE und seiner Tochterfirma innogy, zu kündigen. Ebenso werden die Politiker in den einzelnen Kommunen aufgefordert sich dafür einzusetzen, dass vorhandene RWE-Aktien sofort abgestoßen werden. Ein solches unethisches Verhalten dürfe nicht durch Geschäftsbeziehungen unterstützt werden.


Hintergrund:
Neben den 1.000 Rote Linie A4 alt TeilnehmerInnen und den mittlerweile über 5.700 Unterzeichnerinnen der Petition“ Hambacher Wald retten & Klima schützen“, setzen sich neben dem Bündnis Initiative Friedensplan, einem breiten gesellschaftlichen Bündnis verschiedener auch kirchlicher Organisationen, Parteien, Initiativen und Einzelpersonen und über 420 UnterstützerInnen, auch andere Gruppen für den Erhalt des Rest-Waldes und die A4 als Rote Linie ein. Mona Neubaur, Landesvorsitzende der NRW Grünen forderte im Namen der Grünen Ende Oktober die „Rote Linie“ zu respektieren, VertreterInnen der Gewerkschaft ver.di und Mitinitiatorinnen des Änderungsantrages zur ver.di Energiepolitik, forderten am 2.11. in einem offenen Brief an Frank Bsirske den sofortigen Rodungsstopp.

 

Pressemitteilung der Initiative Buirer für Buir vom 28.11.2016