Kotau vor der Braunkohlelobby
Am Freitag (05.07.2013) hat der Regionalrat bei der Bezirksregierung Köln RWE grünes Licht für den Bau eines weiteren Braunkohlekraftwerks in Niederaußem gegeben. Damit wird der Ausstieg aus der Braunkohleverstromung, der aus Gründen des Klimaschutzes so schnell wie möglich geschehen müsste, weiter in ferne Zukunft verschoben.
RWE möchte in Niederaußem ein neues Braunkohlekraftwerk (BoAplus) auf einer Fläche bauen, die landesplanerisch für landwirtschaftliche Nutzung ausgewiesen ist. Der Regionalrat hat nun mit den Stimmen von CDU, SPD, FDP und Freien Wählern die notwendige Änderung des Regionalplanes beschlossen. Nur die Vertreter von Bündnis90/Die Grünen und von der Partei Die Linke stimmten dagegen. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, fiel diese Entscheidung, obwohl die geäußerten Bedenken im Verfahren nicht ausgeräumt worden waren.
Die Umweltschutz-Organisation Greenpeace, die bereits am Dienstag mit einer Ballonfahrt über das Kraftwerk in Niederaußem gegen die Pläne von RWE protestiert hatte, machte mit einer weiteren Aktion auf die Folgen aufmerksam, die eine Inbetriebnahme des geplanten Kraftwerks haben würde: Sie platzierte 93 Holzkreuze vor dem Gebäude der Bezirksregierung, die 93 Todesopfer symbolisieren, die BoAplus statistisch in jedem Jahr verursachen würde.
Hierzu eine Pressemitteilung von Greenpeace