Fünfte Rote Linie unter dem Motto „Wald und Dörfer bleiben!“
1.200 Teilnehmer*innen bei politischem Muttertag und Waldspaziergangsjubiläum an der Tagebaukante Hambach

Morschenich/ Kerpen-Buir. 12.05.2019. Zwischen dem Hambacher Wald und den nur noch in ca. 100 Metern Abstand stehenden Braunkohlebaggern des Konzerns RWE protestierten heute erneut ca. 1.200 rot gekleidete Klimaschützer*innen mit einer aus Menschen geformten „Roten Linie“ für den dauerhaften Erhalt des Waldes sowie den Schutz der bedrohten Dörfer. Anlass dieser mittlerweile fünften Roten Linie war das fünfjährige Jubiläum der Waldspaziergänge, aber auch das weiterhin provozierende Vorgehen des Kohlekonzerns RWE.

Michael Zobel: „Eva Töller und ich freuen uns, dass unsere Waldspaziergänge seit fünf Jahren immer mehr Zuspruch erhalten und Menschen jeden Alters und aus allen Kontinenten die Möglichkeit genutzt haben, die Schönheit des Waldes und die Bedrohung durch die klimaschädliche und zerstörerische Braunkohle zu erleben. Annähernd 55.000 Menschen haben wir seit fünf Jahren durch den Wald geführt. Wir alle gemeinsam wünschen uns, dass dieser Wald endlich zur Ruhe kommt, aber solange RWE den Wunsch der gesellschaftlichen Mehrheiten und der Kohlekommission nach dem dauerhaften Erhalt des Waldes und mehr Klimaschutz ignoriert, machen wir hier weiter und zeigen der Welt, wie kompromiss- und verantwortungslos der Kohlekonzern nach wie vor agiert.“

Auch Antje Grothus, ehemaliges Mitglied in der Kommission und betroffene Anwohnerin, ist empört: „RWE hält hier nicht einmal die gesetzlich vorgeschriebenen und ohnehin zu niedrig bemessenen Sicherheitsabstände zwischen Wald und Kohlekrater ein. RWE gräbt sich immer näher an den Wald und die Dörfer heran, trotz Kohleausstieg. Dass unser sog. Landesvater Laschet sich nicht schützend vor den Wald und die bedrohten Dörfer hier und am Tagebau Garzweiler stellt, ist aber der eigentliche gesellschaftspolitische Skandal. Der Ministerpräsident  ist gefordert den Wandel jetzt sozialverträglich zu gestalten und sich auf Bundesebene für die Abschaltung von 3 GW Braunkohlekraftwerkskapazitäten in Neurath und Niederaußem stark zu machen, damit auch die Menschen in der Region endlich zur Ruhe kommen können und keine Dörfer mehr vernichtet werden.“

 Andreas Büttgen, Buirer für Buir ergänzt: „Der Hambacher Wald soll dauerhaft erhalten werden. Dafür ist auch der Erhalt der ihn umgebenden wertvollen Ackerflächen und bereits gerodeten Areale unabdingbar. Die Kommunen brauchen diese Flächen auch für eine zukunftsfähige und nachhaltige Strukturentwicklung, damit unsere Heimat perspektivisch wieder ihre Würde zurückerhält.“

 

 

Hintergrund:

 Die Kommission Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung hatte nach den massiven Bürger*innenprotesten im Herbst 2018 für den Erhalt des Waldes und unter dem Druck der Umweltverbände in ihrem Abschlussbericht  festgehalten, dass der „Erhalt des Hambacher Waldes wünschenswert“ ist. Laut Rheinischer Post vom 20. Februar 2019 schloss sich Ministerpräsident Armin Laschet diesem Wunsch zwar an, bestätigte aber lediglich einen Rodungsstopp bis 2020.    Dieser ergibt sich aber ohnehin aus juristischen Notwendigkeiten.

 Rote Linie Aktionen finden seit den Klimaschutzverhandlungen in Paris statt. Die erste Rote Linie Aktion am Tagebau Hambach zählte am 23.10.2016 bereits 1.000 Teilnehmer*innen. Es folgten „Rote Linien“ am 19.02.2017 mit 1.200, am 26.08.17 mit 3.000 und am 18.03.18, nach gerichtlich erwirktem Rodungsstopp durch den BUND NRW, mit 600 Menschen.

 

Am Abend des 12.05.2019 feiert auf dem internationalen Dokumentarfilmfestival in München, im deutschen Theater,  der Film „DIE ROTE LINIE – Widerstand im Hambacher Forst“ seine Welturaufführung. Die Premieren Feier findet am 21. Mai in Köln statt.  Bundesweiter Kinostart ab 23. Mai. Weitere Termine und Hinweise auf Filmgespräche:

https://www.thurnfilm.de/die-rote-linie
https://www.facebook.com/FilmDieRoteLinie.

Teaser:
https://www.facebook.com/FilmDieRoteLinie/videos/1488455791288749/

 

Mehr Infos:

#RoteLinieWaldundDoerferbleiben

#seidierotelinie

Tagebaufortschritt 20.03.2018
https://hambacherforst.org/blog/2018/03/19/bilder-zur-aktion-rote-linie-am-18-3-2018/.
bis 14.04.19
http://goove.de/download/12042019_waldspaziergang_rote-linie/video/Waldspaziergang_RoteLinie_14042019_DJI_0184.MP4


Hier finden Sie fotografische Impressionen von zurückliegenden Rote Linie Aktionen.

 

Pressekontakte:

Michael Zobel: 0171-8508321, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.e
Andreas Büttgen: 0173-5146141, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Antje Grothus: 0172-9216643, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

Weitere Informationen finden Sie unter:

http://naturfuehrung.com/

http://www.buirerfuerbuir.de/

https://weact.campact.de/petitions/hambacher-wald-retten-klimaziele-realisieren-1

 

Pressemitteilung vom 12. Mai 2019 zu 5 Jahren Waldspaziergang und zur fünften Roten Linie