Bürger- und Bürgerinneninformation zum „camp for future“

Die  Verhinderungstaktik der Kolpingstadt Kerpen in Sachen camp for future der BUND Jugend, die Unterschriftensammlung sowie die Stellungnahme der CDU Buir und facebook posts von Bürgermeister Spürck,  haben wir zum Anlass genommen noch einmal zum camp for future und zur derzeit geführten Auseinandersetzung in Form einer Bürger*inneninformation Stellung zu nehmen.


Liebe Buirerinnen, liebe Buirer,

wir engagieren uns als "Initiative Buirer für Buir" seit nunmehr fast 12 Jahren für den Erhalt der Lebensqualität in Buir. In diesem Zusammenhang sind wir im Frühjahr dieses Jahres auch gerne der Bitte der BUND Jugend nachgekommen und haben diese bei der Flächensuche für das camp unterstützt. Bereits am 18. März hat die Jugendorganisation um einen Gesprächstermin bei der Stadt Kerpen gebeten. Am 8. Mai haben wir, gemeinsam mit Jutta Schnütgen-Weber von der BUND Ortsgruppe Kerpen und mit der BUND Jugend in einem Gespräch mit Verantwortlichen der Stadt Kerpen deutlich darlegen können, was das camp for future ist. Ausführlich wurden die Unterschiede von anderen Formaten wie z.B. dem Klimacamp, dem Wiesencamp, Ende Gelände etc. erläutert. Auf die Sorge einer eventuellen Störung des Schulbetriebes hin wurde bereits direkt im Gespräch im Mai reagiert und zugesagt das camp um zwei Tage zu verkürzen und es schneller abzubauen.

Aus mehreren Gründen sind die erbetenen Flächen im Buirer Park - es handelt sich um die Wiese zwischen der Turnhalle und dem Kindergarten „Klein Föß“ und die gegenüberliegende Wiesenfläche - besonders geeignet:

  • Die Flächen grenzen nicht direkt an die Wohnbebauung, so dass, wenn überhaupt, nur mit geringer Anwohner*innenbelastung, zu rechnen ist.
  • Im Falle von Extremwetterereignissen und Gewittern können die Jugendlichen Schutz in der benachbarten Turnhalle finden.
  • Der Park wurde und wird auch anderen Vereinen für ihre ganz speziellen Nutzungsanliegen zur Verfügung gestellt.
  • Die Wiesen befinden sich geschützt im inneren Teil des Parks.
  • Der Park ist ein idealer Ort für ein Angebot der Begegnung zwischen den klimapolitisch engagierten Jugendlichen und Buirer Bürger*innen.

Leider hat die Stadt nicht nur den Wunsch nach diesen Flächen abgelehnt, sondern sah sich auch außer Stande, alternative Flächen in Buir anzubieten, obwohl im Gespräch nach eigenen Angaben „das Konzept des camps überzeugt hat“.

Wir möchten auch in Buir in einem weltoffenen und demokratischen Umfeld leben, in dem den Menschen eine eigene Meinungsbildung möglich ist: ohne das Schüren von Ängsten und ohne Menschen unter Generalverdacht zu stellen. Gerade die besondere Situation im Rheinischen Revier erfordert eine differenzierte Betrachtungsweise. Bange machen mit wirklich unzulässigen Vergleichen zu gewalttätigen G 20 Protesten in Hamburg, gilt nicht! Wir bitten Sie, lassen Sie uns nicht von einzelnen Provokateuren entmutigen: weder von denen, die in der Vergangenheit andernorts Steine warfen oder Barrikaden in Brand steckten noch von den verbalen Brandstiftern im Internet.

Lassen Sie uns vielmehr die Gelegenheit zur Begegnung mit diesen jungen Menschen suchen, ins Gespräch kommen und somit auch die Chance ergreifen zur Verarbeitung all der Belastungen, die durch den Tagebau Hambach auf unser Dorf, auf uns Menschen, unsere Umwelt und unsere Lebensqualität zukommen werden. Ein Teil von uns leidet bereits seit etlichen Jahren darunter. Wir meinen: „Demokratische Auseinandersetzung gefährdet die öffentliche Sicherheit und Ordnung nicht! Vielmehr trägt sie zu deren Aufrechterhaltung und zum Frieden bei!“

Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

Andreas Büttgen, Anja Georg, Erhard Georg, Antje Grothus, Gerhard Kern, Hubert Perschke, Franz Ridderbecks, Stefan Schlang

 

zum Offenen Brief der OrganisatorInnen des Camps als Reaktion auf die Stellungnahme der CDU-Buir