Begegnung & Bewegung an der Kante

Mit der Pop-Up Ausstellung „Begegnung & Bewegung" an der Kante“ im Rahmen der tu! Hambach vom 12. - 15. Juni 2024 präsentierte die Initiative Buirer für Buir die ersten Ergebnisse des Projekts „Erinnerungskultur entwickeln“. Das Projekt startete zu Beginn des Jahres und will die Erinnerung an die Auseinandersetzungen um Wald und Kohle, die stellvertretend für die allgemein gesellschaftliche Debatte um Klima-, Umwelt- und Naturschutz stehen, erhalten. Dabei geht es darum, die vielfältigen und komplexen Prozesse zu reflektieren und zu dokumentieren, also eine Erinnerungskultur zu entwickeln, die die Beiträge der verschiedenen Konfliktparteien würdigt. Auf diese Weise können die Auseinandersetzungs- und Klärungsprozesse für die Aufarbeitung der sozialen Konflikte im Dorf und in der Region, aber auch für weitere gesellschaftliche Diskussionen und die demokratische Entwicklung fruchtbar gemacht werden.

 

Aufgebaut war die Ausstellung in einem Teil der Stallungen des Pferdehofs Morschenich. Den Anfang markierte das „Eingangstor“ der ehemaligen Baumhaussiedlung ENDOR.

 

Im anschließenden Gang und drei Pferdeboxen waren verschiedene Artefakte, Bild- und Tondokumente zu sehen und zu hören, die an die vielfältigen Aktionen  der Initiative Buirer für Buir und die von unterschiedlichen Akteur*innen getragenen Kampagnen zum Erhalt des Hambacher Waldes erinnern. So waren an zwei Hörstationen Berichte von Zeitzeugen zu hören und an einem Tablet Videos von z. T. künstlerisch gestalteten Protestaktionen zu sehen. An einem weiteren Tablet wurde eine umfangreiche Pressedokumentation präsentiert. Ein besonderes Exponat war das Modell des Tunnels, in den sich 2012 ein junger Mann zurückgezogen hatte und die Räumung der Waldbesetzung um fünf Tage verzögerte.

Gezeigt wurde aber auch mit einem Porzellan-Isolator aus der ehemaligen Schachtanlage Union 103 im Merzenicher Erbwald ein Dokument aus der Geschichte der Braunkohleförderung im Rheinischen Revier. Ein Zeitstrahl durch alle drei Boxen verdeutlichte die Jahrzente andauernden Auseinandersetzungen um die mittlerweile als umwelt- und klimaschädlich anerkannte Braunkohleverstromung.

Einen groben Überblick über die Exponate verschafft ein elektronischer Katalog. Diese hambitionierte Ausstellung ist noch einmal zu sehen vom 23. August bis zum 1. September 2024 in der Glashalle der Annastraße in Aachen.