A 4 Verlegung im Buirer Karneval

Unter dem Motto FLORA, FAUNA, HABITAT - bringt datt auch dem BUIRER WATT? brachte der Buirer Verein Buirer für Buir im Rosenmontagszug seine Forderungen für den Ort auf den Punkt: Für MÜS und Frösch is nix zu dür - mir wolle Arteschutz für us in BUIR!!!!

Die schon seit einem Jahr als Initiative tätige Gruppe, war diesmal als Karnevalsgruppe angetreten, um das Thema A 4 Verlegung witzig, kritisch und pointiert darzustellen.

"Zusätzlich zu den Aktivitäten rund um die Buirer Privatklage und BUND- Verbandsklage haben wir uns ganz bewusst für dieses weitere Engagement entschieden, um uns weiterhin aktiv im Buirer Vereinsleben zu engagieren - vor allem aber auch um dieses für die Buirer Zukunft entscheidende Problem der Autobahnverlegung unmittelbar an den Ortsrand zu thematisieren", so Andreas Büttgen, der Vorsitzende des im Dezember 2007 gegründeten Vereins.

 

Karikiert wurde insbesondere der fast 300seitige Planfeststellungsbeschluss, in dem zu einem Drittel von geschützten Pflanzen- und Tierarten sowie deren Lebensräumen die Rede ist, der Menschenschutz aber nur wenig Raum einnimmt.

Den im Planfeststellungsbeschluss u.a. aufgezählten 5 Grünfröschen, 163 Springfröschen, 3.096 Erdkröten und 10 ebenfalls streng geschützten einzeln aufgezählten Fledermausarten, setzten die Karnevalisten aus Buir entgegen:

Mir han och jezählt - und wiesen damit indirekt auf all die für das Buirer Leben so wichtigen Vereine und ehrenamtlich Tätigen hin:
1111 KG-Füssler
999 Borussen-Schwalben
888 Alt-Trecker-Lurche
777 Garten-Biber
666 Feuer-Salamander
555 Schützen-Fische
444 TUS Bienchen
333 Sing-Kehlchen
222 Mai-Käfer
11 Trompeten-Falter
..und bereits ausgestorben: 1300 Manheimer-Dickbuschige Wandervögel..

Aus einem in dieser Region häufig zu lesenden Werbespruch eines großen Energiekonzerns " Näher ist Besser" wurde in Bezug auf die A 4 ein ausdrucksstarkes und für alle unmissverständliches : " RoWEh : Näher ist Schei..." - Sie wollen nur das Eine: unsere Kohle!"

Begleitet wurde der Wagen der Buirer für Buir von einer ca. 20 köpfigen Fußgruppe aus Fledermäusen, Fröschen, schwarzen Schafen und Feinstaubwolken, immer beobachtet von einem der grauen Herren im Nadelstreifenanzug.

Der den Treck anführende, "regierende" Froschkönig, der durch Peter Abels dargestellt wurde, der mit hohem persönlichen und finanziellen Risiko sozusagen stellvertretend für ganz Buir die Klage gegen den Ausbau und die Verlegung der A4 eingereicht hat, freute sich: " Nachdem erst Ende letzter Woche die dicke Klageschrift gegen die A 4 beim Verwaltungsgericht in Leipzig eingereicht wurde, haben wir nun endlich auch mal wieder ein bisschen Zeit um zu feiern."

 

Auch die anderen aktiven Mitglieder des Vereins genossen das Treiben im Rosenmontagszug sichtlich, denn auch sie hatten während der letzten Wochen viel Zeit in die Gründung des Vereins sowie die fachliche Zuarbeit und Recherche der Klageschrift gesteckt.

(Pressemitteilung der "Initiative Buirer für Buir" vom 4.02.2008)