Limes, Wall, Hochgebirge, Drachenfels…

Dieses selbstverfasste Gedicht trug Werner Langweg im Rahmen des letzten Konzerts von Karl Barbier, dem Divertissementchen "Buir, neuer Duft in der Luft?!" am 26.10.2014 in der Buirer Aula vor und drückte damit die Gefühle vieler Buirerinnen und Buirer aus.

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Jetzt haben wir unser Hochgebirge, den Limes, den Wall.
Wie sollen wir ihn - von Drawabu bewacht - nennen?
Eines wissen wir schon heute auf jeden Fall:
Unsere Enkel lernen Buir nie anders kennen.

Nunmehr hören wir kräftig die Autos rauschen,
ich kann meinem Schatz nur mit einem Hörgerät lauschen.
Früher konnte ich oft über das neue Hochgebirge gehen,
doch dann sahen wir ein vielfältiges Baugeschehen.

Ein Solarkraftwerk ist schon auf dem Kohlebahndamm installiert,
Strom für über 500 Haushalte wird erzeugt.
Weil sich die alte Buirer Landschaft verliert,
haben wir uns schließlich den Plänen der Zukunft gebeugt.

Vom Limes in Buir, der gewaltigen Höhe,
ich weit ins Land, bis in die Eifel sehe.
Im Frühjahr sind gelbe Rapsfelder zu sehen,
aber alles Schöne muss einmal vergehen.

Ein Kreuz steht auf der Drachenfelshöhe
als Erinnerung: Der Wille eines Anderen geschehe.
Baumstämme, aus dem verschwundenen Wald, laden zum Sitzen ein,
am liebsten zu zweit, wer ist schon gerne allein?

Die Deutsche Bahn sehen wir zu unseren Füßen.
Manche Fahrgäste winkend grüßen.
Die Autobahn ist tiefer gelegt.
Wurden denn alle Bedenken der Buirer vom Tisch gefegt?

Angeblich geht Fortschritt weiter, Schritt für Schritt,
auch wenn sich immer wieder die Gemüter erhitzen,
denn Feinstaub, Abgas und Lärm machen nicht fit,
müssen wir denn immer in unseren Wohnungen sitzen?

Wir denken an Stille in süßer Qual
und sagen seufzend: "Es war einmal!"
Unsere Enkel werden Buir nie anders kennen
und den Ort vielleicht eine Oase der Ruhe nennen.

Seit dem 16. September 2014 berauscht uns die Musik der Autobahn in Buir.
Manche überlegen: Ziehen wir weg oder bleiben wir hier.
RWE hat ein neues Kohlerevier
und mancher fragt sich: Und was bleibt mir?

Zahlreiche Buirer sind vom Autobahnlärm stark betroffen,
da können wir nur auf Nachbesserungen drängen und hoffen.
Ihr Verantwortlichen benehmt Euch nicht daneben,
auch unsere Kinder wollen lärm- und staubarm leben.